Inferno
Oper von Lucia Ronchetti
nach »La Divina Commedia« von Dante Alighieri / mit einem Epilog von Tiziano Scarpa
Auftragswerk von Oper und Schauspiel Frankfurt
Auftragswerk von Oper und Schauspiel Frankfurt
Bockenheimer Depot
Uraufführung 27. Juni 2021
Konzertante Aufführung
ca. eine Stunde 45 Minuten
ca. eine Stunde 45 Minuten
Bitte beachten Sie, dass der Vorverkauf für »Inferno« über den Webshop der Oper Frankfurt erfolgt.
TEAM
Musikalische Leitung: Tito Ceccherini
Sprachregie: Marcus Lobbes
Video Art: Robi Voigt
Licht: Marcel Heyde
BESETZUNG
Sebastian Kuschmann (Dante)
Jan Jakub Monowid, Matthew Swensen, Sebastian Geyer, Eric Ander (Dantes innere Stimme)
Karolina Makuła (Francesca)
Alexander Kravets (Ulisse)
Alfred Reiter, Sebastian Geyer, Matthew Swensen (Lucifero)
Frank Albrecht (Charon, Ugolino della Gheradesca)
Ralf Drexler (Minos, Brunetto Latini)
Florian Mania (Filippo Argenti, Alessio Interminei)
Andi Gießer (Cavalcante de Cavalcanti, Vanni Fucci)
Anna Kubin (Pier delle Vigne)
Julie Grutzka, Johanna Greulich, Ipeleng Kgatle; Hana Holodňáková, Brigitte Ambs, Maria Zibert; Francisco Huerta, Alexander Winn, Florian Bauer; Benjamin Hee, Sunghwan Kim, Jakob Ewert (Vokalensemble)
Liisa Randalu, Eric Schumann, Ken Schumann, Mark Schumann (Schumannquartett)
Frankfurter Opern- und Museumsorchester
INHALT
Ein Mann am Nullpunkt. Sein Lebensweg hat ihn in die Irre geführt. Da beschließt er, das Jenseits aufzusuchen. Er geht durch die Hölle.
Als Dante Alighieri zu Beginn des 14. Jahrhunderts begann, sein Riesenwerk »Die Göttliche Komödie« niederzuschreiben, war er als Dichter, Politiker und Mensch gescheitert. Aus seiner Heimatstadt Florenz ins Exil vertrieben, erfand er sich neu, indem er sich selbst zum Protagonisten einer Reise durch Hölle, Fegefeuer und Paradies machte. Im ersten Teil, dem »Inferno«, entwickelt er sprachgewaltig Fantasien über die Qualen der Verdammten. Unter ihnen sind ehemalige Weggefährten, mit denen er alte Rechnungen offen hat, aber auch mythische Gestalten wie Francesca da Rimini oder Odysseus. Am Ende seines Höllentrips steht er vor Lucifer, dem gefallenen Engel. Bei Dante bleibt der Höllenfürst sprachlos. In ihrer Oper verleiht Lucia Ronchetti ihm eine Stimme; den Text dazu hat ihr der italienische Autor Tiziano Scarpa geschrieben.
Die Komponistin vereint in ihrem zweisprachig konzipierten Werk Sprech- und Gesangspartien. Der Schauspielrolle des Dante stellt sie ein Vokalquartett gegenüber, das für »Dantes innere Stimme« steht. In suggestiven Klanglandschaften lässt Lucia Ronchetti Dantes Schreckensvisionen lebendig werden und bedient sich dabei einer eigenwilligen Orchestrierung: Ein reines Blechblas-Ensemble und vier Paukisten werden am Ende, im Epilog, durch ein Streichquartett abgelöst. Für ihre Inszenierung nehmen die Regisseure Kay Voges und Marcus Lobbes Bezug auf den 1911 entstandenen, italienischen Stummfilm Inferno, den sie, kontrastierend mit eigenen Filmsequenzen, in die Inszenierung einbeziehen. Dabei wird klar: Die Hölle ist verdammt diesseitig!
Als Dante Alighieri zu Beginn des 14. Jahrhunderts begann, sein Riesenwerk »Die Göttliche Komödie« niederzuschreiben, war er als Dichter, Politiker und Mensch gescheitert. Aus seiner Heimatstadt Florenz ins Exil vertrieben, erfand er sich neu, indem er sich selbst zum Protagonisten einer Reise durch Hölle, Fegefeuer und Paradies machte. Im ersten Teil, dem »Inferno«, entwickelt er sprachgewaltig Fantasien über die Qualen der Verdammten. Unter ihnen sind ehemalige Weggefährten, mit denen er alte Rechnungen offen hat, aber auch mythische Gestalten wie Francesca da Rimini oder Odysseus. Am Ende seines Höllentrips steht er vor Lucifer, dem gefallenen Engel. Bei Dante bleibt der Höllenfürst sprachlos. In ihrer Oper verleiht Lucia Ronchetti ihm eine Stimme; den Text dazu hat ihr der italienische Autor Tiziano Scarpa geschrieben.
Die Komponistin vereint in ihrem zweisprachig konzipierten Werk Sprech- und Gesangspartien. Der Schauspielrolle des Dante stellt sie ein Vokalquartett gegenüber, das für »Dantes innere Stimme« steht. In suggestiven Klanglandschaften lässt Lucia Ronchetti Dantes Schreckensvisionen lebendig werden und bedient sich dabei einer eigenwilligen Orchestrierung: Ein reines Blechblas-Ensemble und vier Paukisten werden am Ende, im Epilog, durch ein Streichquartett abgelöst. Für ihre Inszenierung nehmen die Regisseure Kay Voges und Marcus Lobbes Bezug auf den 1911 entstandenen, italienischen Stummfilm Inferno, den sie, kontrastierend mit eigenen Filmsequenzen, in die Inszenierung einbeziehen. Dabei wird klar: Die Hölle ist verdammt diesseitig!
In Kooperation mit
Ermöglicht durch den Patronatsverein und die Aventis Foundation.
Der Kompositionsauftrag an Lucia Ronchetti für »Inferno« wurde finanziert durch die Ernst von Siemens Stiftung.
Die Raumbühne des Bockenheimer Depots wird voll und ganz ausgenutzt und die Platzierung der Instrumente und Sänger*innen schaffen ein immersives Musikerlebnis. Besonders die Pauken in allen Himmelsrichtungen bilden einen umschließenden Klangrahmen. […] Ihre Musik entwickelt unter Leitung Tito Ceccherinis von Anfang an eine Soghaftigkeit, derer man sich schwer entziehen kann. Ronchetti nutzt immer wieder musikalische Zitate aus mehreren hundert Jahren Musikgeschichte. […] Ronchettis Komposition und ihre Umsetzung im Bockenheimer Depot gehen eine ideale Verbindung ein, der man sich gern hingibt. Denn Dantes Werk wird so zu neuem Leben erweckt und seine Geschichten über die Menschen und das Florenz seiner Zeit ziehen uns auch 700 Jahre nach seinem Tod noch in seinen Bann.«
Geführt werden sie vom Dirigenten Tito Ceccherini durch diese doch komplizierte Melange von ‚neuen‘ Klängen und Spielweisen und unterschiedlichen Musiktraditionen, die von der Italienerin verändert und umgeformt wurden. […] eine großartige Führung von Musikern und Sängern. […] Sebastian Kuschmann […] gestaltet die Rolle ruhig, gelegentlich aus der Haut fahrend, oft hart und angriffslustig – überzeugend. […] Die szenische Qualität der konzertanten Aufführung ist auch ohne Bühnenbild und Kostüme intensiv, spannend, beeindruckend.«