EIN BLICK VON DER BRÜCKE
von Arthur Miller
aus dem Englischen von Alexander F. Hoffmann und Hannelene Limpach
aus dem Englischen von Alexander F. Hoffmann und Hannelene Limpach
Schauspielhaus
Premiere 18. Januar 2025
2 Stunden 10 Minuten ohne Pause
Termine
Fr. 31.01.2025
19.30–21.40
Do. 06.02.2025
19.30–21.40
So. 09.02.2025
18.00–20.10
Mo. 17.02.2025
19.30–21.40
Sa. 01.03.2025
19.30–21.40
Mi. 19.03.2025
19.30–21.40
19.00 Einführung
Vorverkauf ab 10. Februar
Sa. 22.03.2025
19.30–21.40
19.00 Einführung
Vorverkauf ab 10. Februar
Fr. 28.03.2025
19.30–21.40
19.00 Einführung
Vorverkauf ab 10. Februar
Do. 03.04.2025
19.30–21.40
Vorverkauf ab 10. Februar
TEAM
Regie: Eric de Vroedt
Bühne: Dennis Vanderbroeck
Kostüm: Lotte Goos
Mitarbeit Kostüm: Katharina Kraatz
Stunt Coach: René Lay
Dramaturgie: Alexander Leiffheidt
Licht: Marcel Heyde
BESETZUNG
André Meyer (Eddie Carbone)
Christina Geiße (Beatrice Carbone)
Nina Wolf (Catherine)
Omar El-Saeidi (Marco)
Arash Nayebbandi (Rodolpho)
Heidi Ecks (Mrs Alfieri, Anwältin)
Statisterie (Zwei Beamte der Einwanderungsbehörde)
INHALT
Eddie Carbone ist ein guter Mann. So gut, wie man bei einem harten, gleichförmigen Leben sein kann. Er arbeitet im Hafen, wenn es was zu arbeiten gibt. Er bringt seinen Lohn heim, und er lebt. Dabei sorgt er für Beatrice, seine Frau, und für Catherine, seine siebzehnjährige Nichte, deren Eltern gestorben sind. Dann kommen Marco und Rodolfo ins Land. Illegale Einwanderer, beide Cousins von Beatrice. Ehrensache, dass Eddie sie vor der Einwanderungsbehörde versteckt. Aber Catherine, die Eddie wie eine Tochter liebt – oder doch etwas mehr als nur eine Tochter? – Catherine verliebt sich in Rodolfo. Sie werden ein Paar. Und Eddie schlägt um sich, küsst Catherine, küsst Rodolfo, denunziert die Familie, verliert die Kontrolle. Verliert alles. War er ein guter Mann?
Arthur Millers Zweiakter spielt unter den italienischstämmigen Einwanderern New Yorks. Die patriarchal geprägte, proletarische Welt Eddie Carbones ist eng; es gibt keinen Ausweg aus ihr. Die Parallelen zu heutigen Migrationsschicksalen liegen auf der Hand. Doch die Fragen, die Miller stellt, gehen darüber hinaus, sie verweisen auf Schicksal und Verstrickung, Schuld und Abhängigkeit. Der bekannte niederländische Theatermacher Eric de Vroedt inszeniert zum ersten Mal in Frankfurt.
Arthur Millers Zweiakter spielt unter den italienischstämmigen Einwanderern New Yorks. Die patriarchal geprägte, proletarische Welt Eddie Carbones ist eng; es gibt keinen Ausweg aus ihr. Die Parallelen zu heutigen Migrationsschicksalen liegen auf der Hand. Doch die Fragen, die Miller stellt, gehen darüber hinaus, sie verweisen auf Schicksal und Verstrickung, Schuld und Abhängigkeit. Der bekannte niederländische Theatermacher Eric de Vroedt inszeniert zum ersten Mal in Frankfurt.
PRESSESTIMMEN
»Millers Geschichte über Familie, Männlichkeit und Migration könnte veraltet wirken, doch die brillante Besetzung bringt zeitlose Resonanzen zum Vorschein. Das Stück verknüpft die archetypische Unausweichlichkeit des griechischen Dramas mit der Unantastbarkeit des sizilianischen Ehrbegriffs. […] Arash Nayebbandi spielt Rodolpho als singenden, tanzenden, charmant-sonnigen Blondschopf, der bis in seine komödiantischen Einlagen Ryan Gosling als Ken im „Barbie“-Film Konkurrenz macht. […] Doch ist Eddie wirklich so ahnungslos gegenüber seiner eigenen inzestuösen Liebe? Man möchte es dem grandiosen André Meyer fast abkaufen.«
FAZ, 27. Januar 2025
»Selten hat man das Frankfurter Ensemble bei aller Textgenauigkeit so konzentriert, so mitreißend und dabei von Neugier getrieben agieren sehen. Allen voran gelingt es André Meyer, im Frankfurter Ensemble auf proletarische Urwucht abonniert, als gutmütiger Eddie-Bär anfangs noch jede Menge Sympathiepunkte einzuheimsen, um anschließend auch den jähen Umschlag zum gedemütigten Patriarchen, zum kalten Verräter und schließlich Mordsüchtigen wahrhaftig zu beglaubigen. Sein aufregender Spagat zwischen schnörkellos gutem Kerl und erotisch Besessenem, der seine „Madonna“ nicht mal einem Prinzen überlassen würde, dazu seine überzeugend ausgestellte, freudianisch-antike Blindheit, die ihn nicht sehen lässt, was alle Beteiligten, einschließlich der Zuschauer, längst begriffen haben, machen den Abend außergewöhnlich. […] Arash Nayebbandi verleiht in seiner bisher stärksten Rolle ebendiesem Rodolpho eine durchweg grillenhafte Heiterkeit, der ihn als sizilianischen, illegalen Immigranten für Eddie, den harten Hafenmalocher und Italo Einwanderer der ersten Generation, von Grund auf verdächtig macht«
Frankfurter Neue Presse, 20. Januar 2025
»Ein originelles Schlusswort, wackelig und traurig, und doch eines, das man sich hinter die Ohren schreiben kann. Im Schauspiel Frankfurt trägt Heidi Ecks es vor, mit ihrer wie oft, aber hier besonders wirkungsvoll staunenden, sich staunend in den Text vortastenden Stimme. Ihre Mrs Alfieri ist durch ihr Mitgefühl bei gleichzeitiger Distanz (ist auch alles schon einen Moment her) tatsächlich die faszinierendste Figur des pausenlosen Zweistünders. Dass sie dazu große Gerichtssaalgesten benutzt, aber nach Eckscher Art schillernd fahrig aufführt: interessant.«
Frankfurter Rundschau, 20. Januar 2025
»Eigentlich galt Arthur Miller als ein wenig überholt, da seine schriftstellerische Glanzzeit der 50er und 60er Jahre bereits verblasste und weil die sozialen und politischen Themen dieser Epoche seine Stücke prägten. Doch bei einer tiefer schürfenden Regie können diese Stücke völlig neue und zeitlose Kräfte entwickeln. Das ist in Eric de Vroedts Inszenierung des 1955 entstandenen Sozialdramas „Ein Blick von der Brücke“ am Schauspiel Frankfurt eindeutig der Fall. […] Das Ensemble verhandelt dieses tragische Lehrstück auf dem höchsten Niveau. André Meyer spielt einen grundehrlichen aber verzweifelten Vater, der sich am Schluss nur noch in die reine Aggression retten kann. Dabei bringt er die existenzielle Verunsicherung dieses schlichten, aber gutherzigen Mannes durch Körpersprache, Gestik und Mimik auf berührende und überzeugende Weise zum Ausdruck. […] Nina Wolf bringt dabei die Entwicklung von der zukunftsfreudigen Jugendlichen zur einerseits gereiften, andererseits enttäuschten jungen Frau eindringlich zum Ausdruck. […] Das Premierenpublikum bedankte sich bei allen Beteiligten mit begeistertem Beifall und einigen Bravo-Rufen.«
egotrip.de, 19. Januar 2025
»Meyer findet für Eddie diesen typisch schleifenden Ton zwischen Verletztheit und Aggressivität, der heute für Zukurzgekommene aus der rechtsextremen Szene typisch ist. Nina Wolf verkörpert die vor Lebensfreude nur so sprudelnde Catherine, die ihren Onkel nach Belieben um den Finger wickelt. Wie sie dies allerdings tut, lässt das Publikum Verständnis für den leidenden Eddie aufbringen. […] Zugleich erkennt man, dass es hier weniger um migrationsspezifische Abgründe geht, sondern um elementare Probleme des Menschseins. – Begeisterter Beifall.«
Rhein-Neckar-Zeitung, 21. Januar 2025
»Arthur Millers Drama "Der Blick von der Brücke" von 1955 könnte das Theaterstück zur aktuellen Debatte um Migration, kulturelle Differenzen, patriarchale Strukturen und die alten weißen Männer an der Macht sein - gerade in Trump-Zeiten. […] Wir erleben wirklich große, dichte Momente in dieser Inszenierung von Eric de Vroedt, die ganz von der Kraft des Spielens getragen werden.«
hr2-kultur-Frühkritik, 22. Januar 2025
»Ein kurzweiliger Genuss ohne Effekthascherei.«
Main-Echo, 23. Januar 2025
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Ich wollte dich schon immer mal was fragen.