Mascha K. (Tourist Status)

Foto: Felix Grünschloß
von Anja Hilling
Kammerspiele
Uraufführung 22. September 2023
ca. 1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

Termine

https://www.schauspielfrankfurt.de Schauspiel Frankfurt Neue Mainzer Straße 17, 60311 Frankfurt am Main
So. 17.11.2024
18.00–19.30
Einführung 17.30
https://www.schauspielfrankfurt.de Schauspiel Frankfurt Neue Mainzer Straße 17, 60311 Frankfurt am Main
Sa. 30.11.2024
20.00–21.30
https://www.schauspielfrankfurt.de Schauspiel Frankfurt Neue Mainzer Straße 17, 60311 Frankfurt am Main
Fr. 20.12.2024
20.00–21.30
Vorverkauf ab 11. November
https://www.schauspielfrankfurt.de Schauspiel Frankfurt Neue Mainzer Straße 17, 60311 Frankfurt am Main
Di. 31.12.2024
18.00–19.30
TEAM
BESETZUNG
Lotte Schubert (Mascha Kaléko / Official)
Melanie Straub (Mascha Kaléko)
Anna Kubin (Mascha Kaléko / Lilian)
Sebastian Reiß (Chemjo Vinaver)
Sebastian Kuschmann (Ernst Rowohlt / Sidney)
Thorsten Drücker (Live-Musik)
INHALT
»Ich glaube nicht, dass wir hier je zur Ruhe kommen«, schrieb die Dichterin Mascha Kaléko 1941 in ihr Tagebuch. Die jüdische Dichterin erlebt ein paar leuchtende Jahre in Berlin, in denen sie sich zu einer Ikone der »Neuen Sachlichkeit« aufschwang. Doch die Terrorherrschaft der Nationalsozialist:innen zwang sie schließlich in die Emigration. Zusammen mit ihrem Mann und dem gemeinsamen Sohn landet Kaléko in New York, eingepfercht in einer zu kleinen Wohnung und der Möglichkeit beraubt, ihrer künstlerischen Tätigkeit nachzugehen. Später wird ein kurzes Comeback sie zurückführen in das Land der Täter:innen. Doch das Berlin, in dem sie ihre Erfolge feierte, existiert nicht mehr. Es treibt sie weiter nach Israel. Doch auch hier findet sie keine Ruhe.

Das Leben und Werk von Mascha Kaléko sind Ausgangspunkt für ein neues Stück von Anja Hilling. Entstanden ist die eindrucksvolle Begegnung zweier Dichterinnen, zweier Sprachen – mitten in der Gegenwart. Das Stück erzählt von einem Leben, in dem das einzige Verweilen in der Bewegung liegt, von Versuchen, Familien zu gründen, in der Kunst, in der Konvention, in der Liebe. In der Inszenierung von Christina Tscharyiski verbindet sich die poetische Sprache des Stücks mit einer treibenden Musikalität zu einer Reise durch Raum und Zeit.

INHALTSWARNUNGEN
Einige unserer Inszenierungen enthalten potenziell sensible Inhalte, die bei manchen Menschen starke negative Emotionen auslösen oder (re-)traumatisierende Erinnerungen hervorrufen können. Wenn Sie zu bestimmten Themen vorab Informationen benötigen, melden Sie sich gern bei der/dem für diese Inszenierung zuständigen Dramaturg:in unter lukas.schmelmer@buehnen-frankfurt.de.
PRESSESTIMMEN
»Wie Regisseurin Christina Tscharyiski die lyrische Kunstsprache Anja Hillings zum Klingen bringt, ist lebendiges Kammerspiel. Wie sie die große Liebe Kalékos, Chemjo Vinaver alias Sebastian Reiß zur verzweifelt-komischen Dauerumarmung mit der Dichterin animiert, feinste Komödie. Und wie sie den Live-Musiker Thorsten Drücker seine mal zärtlichen, mal ironischen Beats ins Geschehen einstreuen lässt, Klangwonne pur.«
Frankfurter Neue Presse, 25.09.2023
»Hilling beschreibt die Suche nach einer poetischen und realen Heimat sprachverliebt und empathisch. […] Es gibt drei Maschas (Lotte Schubert, Melanie Straub, Anna Kubin), jede ist voller Schreibwut, und jede muss unter ihren Möglichkeiten bleiben. Keine Klage aber, kaum Schwermut ist auf der Bühne, „Mascha K.“ ist ein klangvolles Stück Theater, voll Zuneigung zum Leben.«
Süddeutsche Zeitung, 27.09.2023
»Hilling verwebt Politik und Geschichte fein, aber kraftvoll in die dreifache Kaléko Beschwörung – und tatsächlich ist die Sprache das Kraftzentrum des Theaterabends. Immer wieder […] hat sich Anja Hilling ja zu Wort gemeldet mit Texten, deren starker, konzentrierter Kern das Wort war; stets verdichtet die Dramatikerin mit großer Energie die Bewegungen, die die Geschichte jeweils nimmt. Und Tscharyiski verdichtet hier mit – die drei Facetten literarischer Persönlichkeit legt sie wie unter das Brennglas. Das Bild ist zugleich sehr eng und möglichst weit; oft hat Hilling auch Passagen aus Kalékos Gedichten in die eigene Sprache herüber geholt. Das klingt dann fast, als habe das Objekt der Beschwörung gelegentlich mit beschworen: das sind Momente von großem Zauber.«
nachtkritik.de, 23.09.2023
»Hillings eigene zugleich wortmächtige und sachliche Beredsamkeit verbindet sich […] mit Kalékos Idiom wie zu einem aus zwei Bändern unterschiedlicher Farben geflochtenen Seil. Regisseurin Christina Tscharyiski sympathisiert in nuce mit dem Kaléko-Terzett. Mögen die männlichen Rollenerwartungen dem weiblichen Genie zusetzen, gibt es da einen unverbrüchlichen Wesenskern, der die dreifaltige Titelfigur ermutigt, sich wiederholt auf ihre Berufung zur Poetin zu besinnen. Wo immer dies gelingt, geschieht es geradezu tänzerisch, so dass Tscharyiski die Geschehen oft durchchoreografiert. Sensibel reagiert so die Spielleiterin auf die der Sprache Kalékos wie auch Hillings innewohnende Musikalität.«
Die-deutsche-Buehne.de, 23.09.2023
»Hillings kluge Konstruktion erzählt eindringlich von Heimatsehnsucht und Entwurzelung, von einer Frau mit großem Talent, dessen Entfaltung durch die Umstände unterbunden wird. Von einem innerlich brennenden Feuer, dem es an Luft fehlt. Das berührt und begeistert für den Scharfsinn dessen, was Kaléko hinterlassen hat, schürt die Neugier auf mehr.«
Darmstädter Echo, 25.09.2023
»Thorsten Drücker spielt am Rand elektronische Bühnenmusik ein, die den Takt des Abends vorgibt. Lyrik ist, wie sachlich auch immer, allemal Musik. Alles passt zusammen, Mascha Kalékos Leidenschaft ist ansteckend, ihre Klugheit hoffentlich auch.«
Frankfurter Rundschau, 25.09.2023
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