LEAKS
VON MÖLLN BIS HANAU (UA)

Foto: Laura Nickel
Text und Regie: Nuran David Calis
Kammerspiele
Uraufführung 14. Dezember 2024

Termine

https://www.schauspielfrankfurt.de Schauspiel Frankfurt Neue Mainzer Straße 17, 60311 Frankfurt am Main
Mo. 30.12.2024
20.00
Aktion: 2 für 1
Ausverkauft
evtl. Restkarten an der Abendkasse
https://www.schauspielfrankfurt.de Schauspiel Frankfurt Neue Mainzer Straße 17, 60311 Frankfurt am Main
Do. 23.01.2025
20.00
Ausverkauft
evtl. Restkarten an der Abendkasse
https://www.schauspielfrankfurt.de Schauspiel Frankfurt Neue Mainzer Straße 17, 60311 Frankfurt am Main
Mo. 27.01.2025
20.00
https://www.schauspielfrankfurt.de Schauspiel Frankfurt Neue Mainzer Straße 17, 60311 Frankfurt am Main
Mi. 19.02.2025
20.00–21.45
Vorverkauf ab 10. Januar
https://www.schauspielfrankfurt.de Schauspiel Frankfurt Neue Mainzer Straße 17, 60311 Frankfurt am Main
Sa. 22.02.2025
20.00–21.45
Vorverkauf ab 10. Januar
TEAM
Text und Regie: Nuran David Calis
Bühne: Anne Ehrlich
Kostüme: Anna Sünkel
Video und Recherche: Karnik Gregorian
Dramaturgie: Eivind Haugland
BESETZUNG
INHALT
Der rassistische Terror in Deutschland seit dem tödlichen Brandanschlag in Mölln 1992 bis hin zu den Morden in Hanau 2020 offenbart das Systemversagen einer instabilen Sicherheits-Architektur, die nicht alle Bürger:innen ihrer Gesellschaft mit gleicher Sorgfalt schützt. Durch die Collage von Interviews, Zeugenberichten, journalistischer Recherche und Material aus Ausschüssen und Prozessen zu rassistischen Straftaten zeigt Nuran David Calis die strukturellen Ähnlichkeiten des Behördenversagens, der aktiven Verschleierung dessen und die Kollision des Verfassungsschutzes mit der rechten Szene in den letzten 30 Jahren auf. Die Stigmatisierung der Opfer rassistischer Verbrechen durch die Polizei und die Sicherheitsbehörden stellt in der Verbindung der Taten einen weiteren gemeinsamen Nenner dar.

Im Gewand einer bunten, satirischen Enthüllungsshow entblößt Calis‘ neue Arbeit für das Schauspiel Frankfurt Strukturen, Täter, Komplizen und Mitwisser durch Re-Enactments, investigative Attacken, Verfremdung und bitterbösen Humor – im Einsatz für solidarisches Empowerment gegen Rechts und die Ermächtigung marginalisierter Stimmen.

Mit den Mitteln des dokumentarischen Theaters schafft Autor und Regisseur Nuran David Calis in seinen Recherchetheaterarbeiten einen politischen Raum, in dem Mainstream-Narrative aufgebrochen und neue Perspektiven eingenommen werden.
Im Rahmen der Förderung Junges Schauspiel wird das Vermittlungsprogramm für »Leaks. Von Mölln bis Hanau« von Nuran David Calis unterstützt von
INHALTSWARNUNGEN
Einige unserer Inszenierungen enthalten potenziell sensible Inhalte, die bei manchen Menschen starke negative Emotionen auslösen oder (re-)traumatisierende Erinnerungen hervorrufen können. Wenn Sie zu bestimmten Themen vorab Informationen benötigen, schreiben Sie uns gern unter Dramaturgie.Schauspiel@buehnen-frankfurt.de.
PRESSESTIMMEN
»Um unheilvollen Nazi-Kontinuitäten in der "Alte-Herrenrepublik Deutschland" geht es Regisseur Nuran David Calis in seinem Abend "Leaks", der sich mit seinen klugen, dokumentarischen Recherchen über NSU-Opfer wie die Die Lücke bereits einen großen Namen erarbeitet hat. […] Genüsslich spielt Christoph Bornmüller als Pressesprecher Dieter Vogel mit Flügeln die zynische Rechtfertigung von Helmut Kohls Verzicht auf "Beileidstourismus" in Mölln nach, windet sich mit albernen Späßchen vor Journalistenfragen weg und illustriert so die permanente, rassistische Ausgrenzung und "Veranderung" der sogenannten "Gastarbeiter" gegenüber der Mehrheitsgesellschaft.«
nachtkritik.de, 15. Dezember 2024
»Kabarettistische Abrechnung und Recherche, Ensemblegeist und Anchorman, sie alle schließen sich zusammen, um in einhundert Minuten die unheilige Allianz von Sicherheitsbehörden und Neonazis seit der Gründungsphase der Bundesrepublik bis auf den heutigen Tag nachzuzeichnen und anzuprangern. […] Hingucker sind Anna Sünkels Clowneskes, Uniformes und Showbizz kombinierende Kostüme: Das hat Witz und ist abgrundtief fies. Eine Wucht. Die Spielenden holen aus der Novität heraus, was sie nur hergibt. Christoph Bornmüller (Roberto) fungiert als eine Art Anchorman. Auch Katharina Linder (Coco), Viktoria Miknevich (Donatella) und Wolfgang Vogler (Tom) legen sich mit Verve ins Zeug. Nuran David Calis ist für die deutsche Gegenwartsdramatik unverzichtbar.«
die-deutsche-buehne.de, 15. Dezember 2024
»Weil es so schlimm ist und noch schlimmer. Das klappt unangenehm gut, und die Frage, ob das auch zu etwas nutze ist, beantworten die vier exzessiv spielenden Gruselclowns ebenfalls sofort: Nie wieder sollen wir sagen können, wir hätten das nicht gewusst. […] Rechtsextremismus- und Sicherheitsbehörden-Expertise wird per Video eingeholt – Constantin Goschler, Hajo Funke, Andrea Röpke und Sebastian Erb kommen zu Wort, die Bücher und Artikel veröffentlicht haben. Ja, es mangelt nicht an Informationsmöglichkeiten.«
Frankfurter Rundschau, 16. Dezember 2024
»[…], das Quartett biegt sich vor Lachen, wenn es bittere Wahrheiten berichtet. Wie ernst und genau diese zu nehmen sind, dafür stehen die gefeierten Experten: Historiker Constantin Goschler, Politikwissenschaftler Hajo Funke, die Politologin Andrea Röpke und der Journalist Sebastian Erb berichten in Videos von ihren Recherchen, von Zusammenhängen, […]. Dann dominiert wieder der schwarze Humor, gießt ein Biedermann erst mit Wasser aus der Kanne seinen Garten und kurz darauf mit Benzin aus dem Kanister eine am Boden liegende Frau mit Kopftuch. Da zelebriert Bornmüller seine Darstellung von Pressesprecher Dieter Vogel, der beflügelt auf dem Pult hockt und, sich unter den Fragen von Journalisten windend, die versäumte Reise von Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl nach Mölln mit einem Verzicht auf „Beileidstourismus“ begründet.«
Hanauer Anzeiger, 16. Dezember 2024
»Die vier Clowns Katharina Linder, Viktoria Miknevich, Christoph Bornmüller und Wolfgang Vogler, eine Mischung aus der Filmfigur Joker und historischem Ensemblekabarett mit beachtlichem Tanz- und Entertainment-Talent, legen es bunt kostümiert darauf an, das Lachen im Halse stecken bleiben zu lassen – […].«
FAZ, 16. Dezember 2024
»Fünf unterschiedlich große Bildschirme und drei drehbare Rundbühnen machen aus den Kammerspielen ein Fernsehstudio (Bühne: Anne Ehrlich). Darin amüsieren sich zur Freude des Publikums die vier Schauspieler:innen Christoph Bornmüller, Katharina Linder, Viktoria Miknevich, Wolfgang Vogler. Sie sind als Clowns, Nazis und Verfassungsschützer verkleidet (Kostüme: Anna Sünkel) und bieten auch drei Gesangseinlagen (Musik: Vivan Bhatti). Unmengen an Text und Informationen werden von Ihnen mit viel Spielfreude überaus facettenreich umgesetzt (allen voran von Christoph Bornmüller).«
kulturfreak.de, 16. Dezember 2024
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