Der erste Mensch

Die unglaubliche Geschichte einer Kindheit
nach Albert Camus
in einer Text-Einrichtung und Inszenierung von Martin Mühleis
Schauspielhaus

Termine

https://www.schauspielfrankfurt.de Schauspiel Frankfurt Neue Mainzer Straße 17, 60311 Frankfurt am Main
Mo. 25.11.2024
19.30
TEAM
Textbearbeitung, Produktion, Inszenierung: Martin Mühleis
Musik: Christoph Dangelmaier
Kostüme & Bühnenbild: Lucia Faust
Lichtdesign: Birte Horst
BESETZUNG
Wolfram Koch (Rezitation)
Maria Reiter (Akkordeon)
Samir Mansour (Oud)
Marc Strobel (Percussion)
Dieter Kraus (Saxofon)
Christoph Dangelmaier (Bass)
INHALT
In einem erzählerischen Parforceritt entführt Wolfram Koch sein Publikum als Ich-Erzähler in eine Welt voller Armut und natürlicher Schönheit. Und die Musik des Orchestre du Soleil liefert den mitreißenden Soundtrack zu diesem hochaktuellen Stück, an dessen Ende ein Mann, der als Kind in einer Familie von Analphabeten aufwächst, mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wird. Es ist die Kindheits-Geschichte Albert Camus‘. In dessen autobiographischen Roman »Der erste Mensch« begibt sich der Protagonist auf die Suche nach seinem Vater, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist und den er nie kennengelernt hat. Damit beginnt für den Erzähler eine Reise zurück in seine Kindheit. Er kehrt heim in die Hitze Algiers, in die Armut und die Unschuld. Er erzählt von seiner schweigsamen Mutter im Armenviertel Algiers und der dominanten Großmutter, die nur durch die Unterstützung seines Volksschul-Lehrers davon überzeugt werden kann, dass der Junge ins Gymnasium gehört. Dort, »geworfen in eine unbekannte Welt«, der »unschuldigen Welt entrissen«, begreift er, »dass ich alles, was ich wollte, erreichen würde, und dass nichts, was von dieser Welt ist, mir jemals unmöglich sein würde.«

Der Regisseur und Produzent Martin Mühleis hat den Roman für die Bühne bearbeitet zu einer eigenwilligen Spielform aus Schauspiel, Lesung und Konzert. In seinen Bühnenarbeiten hat Mühleis eine eigene Form entwickelt, eine »Architektur aus Sprache, Musik, Lichtdesign und Schauspiel« (Der Tagesspiegel, Berlin). Es gelingt ihm, Literatur für die Bühne zu adaptieren, ohne sie in Struktur, Rhythmus und Sprache zu verändern. Aus den literarischen Vorlagen entstehen auf diese Weise eigene Bühnenwerke, die den Zuschauer zum Mitgestalter machen. Mühleis' reduzierte, kargen Erzählformen bewirken, dass ein wesentlicher Teil der Geschichte in der Phantasie des Betrachters entsteht.
Fotos: Christoph Helhake, Birgit Hupfeld