Klotz am Bein
von Georges Feydeau
Eine Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen
Deutsche Fassung von Claudius Lünstedt
Deutsche Fassung von Claudius Lünstedt
Schauspielhaus
Premiere 31. Mai 2018
2 Stunden 20 Minuten, eine Pause
TEAM
Regie: Roger Vontobel
Bühne: Olaf Altmann
Kostüme: Ellen Hofmann
Musik: Keith O'Brien
Dramaturgie: Ursula Thinnes
BESETZUNG
Claude De Demo (Lucette Gautier, Variété-Sängerin)
Anna Kubin (Marceline, ihre Schwester)
Altine Emini (Nini Galant, eine Freundin)
Katharina Linder (Baronin Duverger)
Friederike Ott (Viviane, ihre Tochter)
(Fernand de Bois d’Enghien)
Sebastian Reiß (Monsieur de Cheneviette, Lucettes Ex-Ehemann)
Matthias Redlhammer (Bouzin, Assistent bei einem Notar)
Peter Schröder (Monsieur de Fontanet)
Heiko Raulin (General Irrigua)
Stefan Graf (Firmin, Bediensteter bei Lucette / Emile, Bediensteter der Baronin)
INHALT
Lucette liebt Bois d’Enghien, und er liebt sie. Es könnte so einfach sein… Doch Bois d’Enghien drängt es zum Geld, daher will er reich heiraten. Lucettes Ex-Ehemann Cheneviette will Lucettes Geld und deshalb kann er die Beziehung zu ihr nicht abbrechen. General Irrigua wiederum hat Geld und damit will er sich Lucettes Zuneigung erkaufen… Georges Feydeau, Meister federleichter Gesellschaftsfarcen, hat ein feingliedriges Gebilde aus Lügen, Intrigen und Missverständnissen entworfen. Pointiert und bis in jede falsch aufspringende Tür hinein genau konstruiert, feiert er den Wahnwitz des bürgerlichen Lebens. Feydeaus Stücke sind mehr als reine Unterhaltung. Entstanden Ende des 19. Jahrhunderts am Übergang zur Moderne, offenbart sich in ihrem Irrsinn eine Welt, in der Gefühle einen klaren Preis haben und den Gesetzen des Marktes unterliegen. Die Ökonomisierung der Liebe entwertet jede Vorstellung von Integrität und Verbindlichkeit, so dass hier der geldgierige Lügner die größte erotische Ausstrahlung besitzt.
PRESSESTIMMEN
»Vontobels Ensemble (wirft sich) mit einer Ausgelassenheit in das abstruse Treiben, die auch die Feierlichkeiten zum "Dia de muertos" prägt. Nicht nur Claude De Demo, die Lucettes Egotrip kunstvoll zelebriert, und Max Mayer, den es nicht nur innerlich zu zerreißen scheint, gewinnen dem überdrehten Geschehen einige komödiantische Kabinettstückchen ab. Auch Katharina Linder, die die Gräfin Duverger mit deutlichen Überbiss und leichtem Sprachfehler als naive Außenseiterin in dieser hedonistischen Welt charakterisiert, und Friederike Ott, die als Viviane Eitelkeit in eine Waffe verwandelt, bewegen sich virtuos auf der Grenze zwischen Komik und Schrecken, die Heiko Raulin in der Rolle des mordlüsternen Liebenden General Irrigua wiederum fortwährend überschreitet.«
nachtkritik.de, 25. Mai 2018
»Claude De Demo spielt sie (Lucette) mit überwältigender Energie und einigen proletarischen Zwischentönen, während der drahtige, dünne Max Mayer als Objekt weiblicher Begierde verzweifelt um sein Leben kämpft. […] alle vollbringen im Einzelnen große Leistungen [...] eine sehr unterhaltsame und vor allen Dingen […] spannende Spielweise.«
Deutschlandfunk, 25. Mai 2018
»Die Inszenierung ist insgesamt druckvoll, die Figurenführung auf den Punkt und der Witz von einem feinen Timing bestimmt. […] Eine wahnwitzige Premiere.«
Westfälischer Anzeiger, 26. Mai 2018
»Was dem Schweizer Regisseur Roger Vontobel insgesamt glänzend gelingt, ist einerseits das gnadenlose Durchziehen seines straffen Konzepts. Während er seinen überragenden Schauspielern auf der anderen Seite jede Menge Raum für ihre sprühenden Eskapaden lässt. Wie die Mimen dabei waghalsig auf schmalem Grat zwischen Komik und Grausen changieren, ist herrlich anzusehen, umwerfende Körperkunst.«
Frankfurter Neue Presse, 2. Juni 2018
»Dieser Abend ist von einer fulminanten Extravaganz. Präzise gearbeitet, ein brillantes Ensemble, eine wahre Freude.«
Offenbach Post, 2. Juni 2018
»Anspannung herrscht von der ersten Minute an und wird zwei Stunden lang (dazwischen aber eine Pause) schonungslos aufrechterhalten. […] Das Ensemble: virtuos bis in die Zehen.«
Frankfurter Rundschau, 2. Juni 2018