Kampf des N und der Hunde
von Bernard-Marie Koltès
Kammerspiele
Frankfurter Premiere 3. November 2017
2 Stunden, keine Pause
TEAM
Regie: Roger Vontobel
Bühne: Fabian Wendling
Kostüme: Tina Kloempken
Musik: Matthias Herrmann
Dramaturgie: Claudius Lünstedt
BESETZUNG
INHALT
Der französische Autor Bernard-Marie Koltès entwirft 1979 ein Gesellschaftspanorama, das aktueller nicht sein könnte. Die in die Fremde geworfenen Figuren sind plötzlich gezwungen, sich mit ihren Weltbildern auseinanderzusetzen. Werden sie zur Rede gestellt, scheinen nichts als Feuerwerkskörper die Antwort auf brennende Fragen zu sein: Baustellenleiter Horn und Ingenieur Cal leben an einem isolierten und von Wachtürmen gesicherten Ort, der ihnen fremd ist. Eigentlich sind sie hier, um ein angefangenes Projekt zu Ende zu bringen, doch dazu wird es nicht mehr kommen. Ein Eindringling namens Alboury, der hier ursprünglich zu Hause ist, fordert viel mehr als Horn und Cal bieten können. Wie aus einem schwarzen Angstraum heraus scheinen mehr als tausend Augen auf die beiden zu blicken und ihr Gewissen zu quälen. Die Aufführung ist eine Übernahme vom Schauspielhaus Bochum.
PRESSESTIMMEN
»Es ist eine Inszenierung der sinnlichen Überzeugungskraft, schauspielerischen Brillanz und dramaturgischen Schlüssigkeit. Dieser „Kampf des Negers“ von Koltès ist anders: von zwingender Notwendigkeit und mit Figuren, die unter totalem Zwang zu verdrehter Freiheit finden. [...] Für den Höhepunkt des Abends, knapp unterhalb der darstellerischen Offenbarung, sorgt Jana Schulz als Alboury. […] Schulz spielt unendliche Nuancen. […] Ihre abwartende Würde, die ominöse Singstimme mitten im Camp mit seinen abgewetzten Aluminiumstühlen und schmutzigen Kühltruhen, ist wunderbar zurückhaltend.«
Frankfurter Neue Presse, 6. November 2017
»Ambivalent, aber auch ein Grund, die insgesamt konventionelle, jedoch glänzend besetzte Aufführung anzuschauen, ist die Entscheidung über die Titelrolle. […] Jana Schulz spielt nun so abgeflacht und hat trotzdem so ein Kraftfeld um sich […],dass sie Projektionsfläche […] und Dreh- und Angelpunkt der eskalierenden Handlung zugleich ist.«
Frankfurter Rundschau, 6. November 2017
»Die Szene dominiert eindeutig Max Mayer als Cal, dessen latente Gefährlichkeit der Schauspieler grandios herausarbeitet. […] Das alles ist schon sehr eindringlich und eindrücklich, ein drastisches Drama, ebenso inszeniert.«
FAZ, 6. November 2017
»Beim Wort nimmt Vontobel Koltès auch mit Blick auf die Äußerung, alles an seinen Stücken sei Ironie. Eine Farce von karger Fülle: Das glückt großartig, mit einem erstklassigen Ensemble.«
Offenbach Post, 6. November 2017