Alle meine Söhne
von Arthur Miller
Schauspielhaus
Frankfurter Premiere 8. Dezember 2017
TEAM
BESETZUNG
Michael Schütz (Joe Keller, Geschäftsmann)
Katharina Linder (Kate Keller, seine Frau)
Nils Kreutinger (Chris Keller, ihr Sohn)
Sarah Grunert (Ann Deever, Tochter von Joe Kellers früherem Geschäftspartner Steve und Verlobte seines verstorbenen Sohns Larry)
Torsten Flassig (George Deever, ein Anwalt, Anns Bruder)
Andreas Vögler (Dr. Jim Bayliss)
Xenia Snagowski (Sue Bayliss, seine Frau)
INHALT
Joe Keller ist im Krieg reich geworden. Dass seine Firma die Air Force mit fehlerhaften Bauteilen für Flugzeuge belieferte und infolgedessen 21 Piloten bei Abstürzen ums Leben kamen, darüber spricht heute niemand mehr. Damals ging Joes Firmenpartner Steve ins Gefängnis, während er selbst das Gericht von seiner Unschuld überzeugen konnte. Sein jüngster Sohn Chris ist nun die Nachwuchshoffnung des Unternehmens, denn sein älterer Bruder Larry, ein Kampfpilot, gilt seit Jahren als verschollen. Allein die Mutter hält zwanghaft an dem Glauben fest, dass ihr Sohn noch lebt. Chris, überzeugt vom Tod seines Bruders, will Ann heiraten – einst die Verlobte Larrys und außerdem Tochter des inhaftierten Geschäftspartners des Vaters. Die Mutter ist strikt gegen die neue Verbindung. Das würde bedeuten, den Tod des vermissten Sohnes zu akzeptieren. Millers Stück blickt schonungslos hinter die Fassaden wohlanständiger Bürgerlichkeit. Anselm Weber hat diese Inszenierung im Frühjahr 2017 am Schauspielhaus Bochum erarbeitet.
PRESSESTIMMEN
»In seiner reduzierten, aber um so mitreißenderen Inszenierung […] malt er in kraftvollen Farben das Bild einer bürgerlichen Fassade, die sichalsbald als schöner Schein entpuppt. Und das auch im Wortsinn: Die Farbigkeit des Bühnenbildes und der Kostüme, die Farbflächen, die wohldosiert die Szenerie bestimmen, sind ein wesentliches Element dieses Abends im GroßenHaus des Frankfurter Schauspiels. […] Anselm Weber beendete mit dieser Inszenierung seine Arbeit als Regisseur in Bochum, nun ist sie als Wiederaufnahmein Frankfurt zu sehen und fügt sich in eine Reihe von Produktionen ein, in denen sich der neue hiesige Schauspielintendant als Meister der kleinen Form und des entschiedenen Zugriffs auf Stoffe erweist. Er präsentiert reines Schauspieler-Theater, und es ist eine Freude, den Akteuren beim Agieren zuzuschauen. Weber hält sich nicht mit Nebensächlichkeitenauf, er lässt den Plot rasen, und das ist fesselnd.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Dezember 2017
»Anselm Weber inszeniert das […] mit wachsender Antriebskraft, bis das gut gebaute Drama wie von selbst mitreißt. […] Millers Klarheit und Erkenntnis bringt der Intendant zum Leuchten.«
Frankfurter Neue Presse, 11. Dezember 2017
»Das ist Theater in einer schieren Perfektion, das aber nicht ins nur zu Kühle geht. Alles ist glasklar gezeichnet. Ein auf die Schauspieler fokussiertes Theater in bester Verfassung. Inspiriert weit über die frappante Handwerklichkeit hinaus, mit einem querdurch großartigen Ensemble. In seinem klassisch zu nennenden inszenatorischen Theatermodernismus ist das brillant gelungen. Ein starker Abend.«
Offenbach Post, 11. Dezember 2017
»[…] Anselm Weber inszeniert das Enthüllungsdrama wie einen Krimi, spannend, kompakt, eindrucksvoll. […] Sie (die Inszenierung) schlägt in Bann. Tolle Schauspieler. Packende 100 Minuten.«
Bild, 11. Dezember 2017
»Nach anderthalb packenden Stunden jedenfalls bleibt der Besucher atemlos in seinem Beobachtersitz zurück […]«
AZ Mainz, 11. Dezember 2017
»Weber geht direkt auf den Plot zu, malt mit wenigen Pinselstrichen die sieben Figuren auf ein schlichtes Tableau, und siehe da: Es funktioniert tatsächlich. Ohne Grautöne, ohne Extravaganzen, in einem ziemlich sterilen, nichtssagenden Bühnenbild, aber es funktioniert. Nach anderthalb Stunden hat die Story eine Wucht entfaltet, der man sich nicht entziehen mag.«
Süddeutsche Zeitung, 24. Mai 2017