Gier:Crave
von Sarah Kane
Deutsch von Marius von Mayenburg
Bockenheimer Depot
Premiere 12. September 2020
ca. 2 Stunden, keine Pause
TEAM
Regie und Bühne: Robert Borgmann
Kostüme: Bettina Werner
Video: Krzysztof Honowski
Musik: Tom Müller, Philipp Weber
Dramaturgie: Lukas Schmelmer
Licht: Frank Kraus
BESETZUNG
INHALT
Vier Stimmen flüstern, durchdringen und verbinden sich. Auf dem Weg durch die Abgründe ihres zersplitterten Selbst, werden sie zusammengeführt von Verlangen, Verletzung und Verlust. »Gier:Crave« erzählt von dem Versuch die eigene Isolation in der gegenseitigen Begegnung zu durchbrechen. Sarah Kane verfasste diesen eindringlichen Text 1998 in einer Zeit grundlegender gesellschaftlicher und technologischer Umbrüche.
Der Regisseur Robert Borgmann geht mit seiner performativen Inszenierung dieses theatralen Prosa-Gedichts der Frage nach: Wer bin ich, wenn ich dem Anderen, das als außerhalb der Grenzen des Ichs existierend wahrgenommen wird, begegne? Das Theater wird in der Begegnung zum Schauplatz des radikal Fremden, das an das Innerste unseres Selbst rührt.
Der Regisseur Robert Borgmann geht mit seiner performativen Inszenierung dieses theatralen Prosa-Gedichts der Frage nach: Wer bin ich, wenn ich dem Anderen, das als außerhalb der Grenzen des Ichs existierend wahrgenommen wird, begegne? Das Theater wird in der Begegnung zum Schauplatz des radikal Fremden, das an das Innerste unseres Selbst rührt.
PRESSESTIMMEN
»Es sind starke Umsetzungen wie diese, mit der Regieverrätsler Robert Borgmann in »Gier:Crave« Wege findet, um ein Maximum an Gefühlen zuzulassen. […] Druckvoll funktioniert dazu die laute Livemusik von Tom Müller und Philipp Weber. Besonders zu Anfang, wenn Borgmann den Originaltext des Stücks auf Englisch sprechen lässt und das deutsche Original im Untertitel einblendet.«
Frankfurter Neue Presse, 14. September 2020
»Borgmann lässt viel Originaltext sprechen, der schärfer und brillanter tönt, und rückt dem Stück ansonsten gewohnt undezent zu Leibe. Doch es ist gerade das Unbotmäßige seiner Regie, das dem ausgesprochenen Wahnsinn Sarah Kanes gut bekommt. […] Ebenso wichtig wie der Bildreichtum ist die Tonspur des Abends. Die beiden Musiker klopfen den Text sorgfältig ab, lauschen ihm nach, übersetzen ihn in Ton- und Klanglandschaften. […] »Eine Theatererfahrung, die man nicht alle Tage macht.«
nachtkritik.de, 12. September 2020
»Man wird schnell reingezogen in dieses Wellental der Gefühle in dieser Inszenierung von Robert Borgmann […]. Auch die vier Akteure machen das vor allem im zweiten Teil […] gut. Vom Flüstern, Beschwören, sich Verkriechen bis hin zum Wutausbruch ist alles dabei, und sie werden auch als vier Stimmen, Charaktere kenntlich, man kann das zuordnen, von Extrovertiert, abrupte Schwankung bis hin zu ein bisschen versonnen, bisschen zurückhaltend ist alles sehr gut durchgespielt.[…] Sicherlich ein sehr dichtes Stück,[…] da blitzt immer wieder was auf, was man mitnehmen kann, wo man als Zuschauer andocken kann, seien es die ex- oder introvertierten Passagen, so eine Achterbahn der Gefühle, ein bisschen zwischen Performance und Theater, etwas von Installation mit dem lebenden Objekt und dieser Suche von einem zum anderen, von dieser Suchbewegung kann man sich schon anstecken lassen, da bleiben einige Sätze und Situationen im Ohr […].«
hr2 Frühkritik, 15. September 2020
»Den Existenzschmerz als Daseinsform lotet Borgmann eindrücklich aus.«
Deutschlandfunk, 15. September 2020