Stimmen einer Stadt

Unvoll­kommene Umarmung

Foto: Felix Grünschloß
von Antje Rávik Strubel
Kammerspiele
ca. 1 Stunde 20 Minuten, keine Pause
Zur übergeordneten Reihe:
TEAM
Regie: Anselm Weber
Bühne und Video: Philip Bußmann
Kostüme: Mareike Wehrmann
Musik: Thomas Osterhoff
Dramaturgie: Ursula Thinnes
BESETZUNG
INHALT
Die Prosaarbeiten der Potsdamer Autorin Antje Rávik Strubel sind fragile Gebilde. Rávik Strubel interessiert sich für das Unsichere unserer Identitäten, für die Frage, wer wir sind, für die Leerstellen zwischen den Rollen, die wir spielen. Für »Stimmen einer Stadt« porträtiert sie den Strafverteidiger Andreas Sternthal, dessen Rückblick auf seine erfolgreiche Karriere feine Risse zwischen öffentlichem und privatem Leben offenbart: zwischen bürgerlicher Oberfläche und einer komplizierten Dreiecksbeziehung, zwischen Loslösung aus dem gefühlskalten Elternhaus der 50er und dem Aufbruch der 70er in Frankfurt.
Antje Rávik Strubel lebt und arbeitet als Schriftstellerin in Potsdam. Nach einer Ausbildung zur Buchhändlerin studierte sie in Potsdam und New York Literaturwissenschaften, Amerikanistik und Psychologie. Der Roman »Kältere Schichten der Luft« (2007) wurde mit dem Rheingau-Literatur-Preis sowie dem Hermann-Hesse-Preis ausgezeichnet, der Roman »Sturz der Tage in die Nacht« (2011) stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. 2019 erhält sie den Preis der Literaturhäuser. 2016 erschien der Episodenroman »In den Wäldern des menschlichen Herzens«

»Stimmen einer Stadt« entstand in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Frankfurt.
Ermöglicht durch den Hauptförderer die Deutsche Bank Stiftung sowie die Aventis Foundation, Deutsche Vermögensberatung, FAZIT-STIFTUNG und die Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst- und Kulturpflege.
PRESSESTIMMEN
»An dem […] Premierenabend in den Kammerspielen offenbarte sich, dass die Idee von einem „Kaleidoskop des Urbanen“ […] wiederum in einer erfreulichen Weise aufgegangen ist. […] Fokussiert auf die sämtlich ganz herausragenden Schauspieler, hat Intendant Anselm Weber die Stücke […] inszeniert. Das ist ein so fulminanter wie wirklichkeitssatter Abend […].«
Frankfurter Neue Presse, 8. April 2019
»Es ist ein großer Gewinn, dass das Schauspiel Frankfurt Regisseur Anselm Weber und die drei Autoren ihren Protagonisten treu bleiben. Es ist ein Abend der Nuancen, und diese Nuancen setzten die drei Schauspieler auf der immer gleichen schrägen weißen Bühne recht unterschiedlich in Szene. […]Anna Kubin im Text von Thomas Pletzinger, hier erzählt eine Tochter direkt über ihre Eltern und deren Hotel im Bahnhofsviertel, ein reportagehafter Text, grandios gespielt. […] Hier ist das Stadttheater tatsächlich mal in Augenhöhe mit seinen Besuchern. Man kann sich gut vorstellen, dass dieses Projekt noch einige Jahre weitergeführt wird, als Dialog der Stadt mit sich selbst.«
SWR2, 8. April 2019
»Das Projekt Stimmen einer Stadt gehört zu den reizvollsten Ideen, die das Schauspiel Frankfurt unter Anselm Weber ausgeheckt hat, in diesem Fall zusammen mit dem Literaturhaus Frankfurt.[…] Den […] Part meistert er (Anm.: Peter Schröder) mit einem Irrwitz an Konzentration, der Figur drückt er den Schröder-Stempel auf, dessen markantester Bestandteil ein unfassbar offenes und doch hintergründiges Lächeln ist, das sich zum Lachen erweitern kann.«
Frankfurter Rundschau, 8. April 2019
»Branka, die slowenische Wirtin eines Frankfurter Gasthauses, wurde zur markantesten Stimme dieses Theaterabends. Nicht nur mit ihrem charakteristischen Lachen, auch mit ihrer starken Persönlichkeit  begeisterte die Wahlfrankfurterin in Gestalt von Christina Geiße das Publikum.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. April 2019
Foto: Felix Grünschloß